3) Sensible Betreuung im OP: Der Patient/Die Patientin mit einer psychiatrischen Erkrankung
Im dritten Kapitel meines Blogartikels möchte ich mich einem besonders sensiblen Thema widmen: der Betreuung von Patienten mit psychischen Erkrankungen im OP. Psychische Störungen sind weit verbreitet, doch oft noch von Stigmatisierung und Tabus umgeben. Als Operationstechnische Assistenz ist es unsere Aufgabe, diesen Patienten mit Wertschätzung und Einfühlungsvermögen zu begegnen und ihnen die bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen. In diesem Kapitel werden wir uns mit den besonderen Herausforderungen und der einfühlsamen Betreuung von psychisch kranken Patienten im OP auseinandersetzen.
Eine unterschätzte Herausforderung
Psychische Störungen sind vielfältig und gehören zu den am weitesten verbreiteten Krankheiten unserer Zeit. Trotz ihrer Häufigkeit sind psychische Erkrankungen oft noch ein Tabuthema in unserer Gesellschaft, und die Betroffenen leiden oft unter Stigmatisierung. Als Pflegefachkräfte ist es daher entscheidend, eine wertschätzende und vorurteilsfreie Grundhaltung gegenüber psychisch kranken Menschen einzunehmen. Der sensitive Umgang mit diesen Patienten erfordert besondere Aufmerksamkeit und Einfühlungsvermögen.
Die Bedeutung einer differenzierten Betreuung
Je nach Art der psychischen Erkrankung ist eine differenzierte Betreuung und Kommunikation erforderlich. Es ist wichtig, den Betroffenen Raum zu geben, ihre Gefühle, Gedanken und Ängste zu äußern, und gleichzeitig auf ihre individuellen Bedürfnisse einzugehen.
Beobachten und Wahrnehmen: Signale ernst nehmen
Bei der Betreuung von Patienten mit psychischen Erkrankungen ist es besonders wichtig, auf die Signale und Verhaltensweisen des Patienten zu achten. Aufregung, Nervosität, Anspannung, Unsicherheit, Ängstlichkeit, aber auch Aggressivität oder depressive Stimmungen können Anzeichen für eine psychische Belastung sein. Auch unangemessenes Verhalten, Desorientierung oder Wahn- und Verfolgungsideen können auftreten und erfordern eine sensible Reaktion.
Nähe und Distanz: Eine Balance finden
Ein angemessenes Nähe-Distanz-Verhältnis ist entscheidend, um dem Patienten einerseits empathisch zu begegnen und andererseits eine professionelle Unterstützung zu bieten. Es gilt, eine Balance zu finden zwischen der Nähe, die dem Patienten Sicherheit und Geborgenheit vermittelt, und der Distanz, die notwendig ist, um die professionelle Pflegerolle einzunehmen und die Sicherheit des Patienten zu gewährleisten.
Sensibilität und Empathie als Schlüssel zur Fürsorge
Die Betreuung von psychisch kranken Patienten im OP erfordert ein hohes Maß an Sensibilität und Empathie. Es ist unsere Verantwortung, diese Patienten nicht nur medizinisch, sondern auch emotional zu unterstützen und ihnen Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln. Durch eine wertschätzende Grundhaltung, eine differenzierte Beobachtung und eine ausgewogene Nähe-Distanz-Beziehung können wir dazu beitragen, dass sich auch psychisch kranke Patienten im OP gut aufgehoben fühlen. Möge unsere einfühlsame Betreuung dazu beitragen, dass auch in schwierigen Momenten ein Gefühl der Zuversicht und des Vertrauens entsteht.
Fazit: Sensible Betreuung als Grundprinzip
Die Betreuung von Patienten mit psychischen Erkrankungen im OP erfordert ein hohes Maß an Sensibilität und Empathie. Es ist unsere Aufgabe, die individuellen Bedürfnisse und Herausforderungen dieser Patientengruppe zu erkennen und adäquat darauf einzugehen. Durch eine wertschätzende Grundhaltung, eine differenzierte Beobachtung und eine ausgewogene Nähe-Distanz-Beziehung können wir dazu beitragen, dass sich auch psychisch kranke Patienten sicher und gut betreut fühlen.