Synonyme: Tochtergeschwulst, Tumorabsiedlung, Filia/Filiae
Definition
Metastasen sind sekundäre Tumore, die räumlich getrennt vom Primärtumor auftreten und sich aus lebensfähigen Tumorzellen entwickeln. Der Prozess, bei dem sich solche Metastasen bilden, wird als Metastasierung bezeichnet.
Eine alternative Bedeutung des Begriffs „Metastase“, die heute weniger gebräuchlich ist, bezieht sich auf die Verbreitung von BakterienBakterien sind mikroskopisch kleine, einzellige Organismen ohne Zellkern, die zur Domäne der Prokaryoten gehören und eine grundlegende Rolle im Ökosystem spielen. >>Im OTAnery vertiefen! von einem eitrigen Fokus (septische Metastase).
Pathogenese
Die Mechanismen der Metastasierung sind noch nicht vollständig verstanden. Es handelt sich um einen komplexen Prozess, der sowohl von den Tumorzellen selbst als auch vom Immunsystem und dem umgebenden Gewebe beeinflusst wird.
Bösartige Tumore werden im Gegensatz zu gesundem Gewebe nicht stabilisiert, da ihnen ein bindegewebiges Stroma fehlt. Dies ermöglicht es den Tumorzellen, sich aus dem Zellverband zu lösen, wahrscheinlich aufgrund einer verminderten Anzahl von Adhäsionsmolekülen auf ihrer Oberfläche, insbesondere des epithelialen Cadherins (CDH1).
Einzelne Tumorzellen oder Zellgruppen können dann in das umgebende Gewebe eindringen und durch den Blut- oder Lymphstrom verschleppt werden. Einige metastasierende Tumorzellen können im Blut von einer Schutzschicht aus Fibrin und Thrombozyten umgeben sein, die sie vor der Erkennung durch das Immunsystem schützt.
Um sich erfolgreich in einem neuen Gewebe anzusiedeln, müssen die Tumorzellen bestimmte Rezeptoren und Enzyme besitzen, die ihnen das „Andocken“ und die Integration in die Gewebematrix ermöglichen. Dieser Prozess umfasst unter anderem die Interaktion mit verschiedenen Rezeptoren wie Laminin-, Fibronectin- und Hyaluronsäure-Rezeptoren.
Sobald die Tumorzellen im gesunden Gewebe Fuß gefasst haben, induzieren sie die Bildung neuer Blutgefäße (Angiogenese) und beginnen dann, invasiv zu wachsen, wobei sie das umliegende Gewebe verdrängen.
Einflussfaktoren
Die Wahrscheinlichkeit einer Metastasierung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter:
- Immunstatus
- Tumorlokalisation
- Vaskularisierung des Tumors und seiner Umgebung
- Physikalische Einflüsse wie Druck auf den TumorDer Begriff "Tumor" hat in der medizinischen Terminologie zwei verschiedene Bedeutungen: >>Im OTAnery vertiefen!
Klassifizierung
Die Klassifizierung von Metastasen kann nach verschiedenen Kriterien erfolgen:
- Abstand vom Primärtumor
- Metastasierungsweg
- Organlokalisation
- Größe
- Verteilung im Körper
Solitäre Metastasen sind einzelne Metastasen, die keine anderen Metastasen im selben Organ oder im restlichen Körper haben, während bei der oligometastatischen Ausbreitung 3 bis 5 Metastasen in 1 bis 2 Organsystemen vorliegen. Die diffuse Metastasierung ganzer Organe oder Körperregionen wird als Karzinose bezeichnet.
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Liste der Begriffe
- Bakterien
- Tumor