Hirntod

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Synonyme: Individualtod, irreversibler Hirnfunktionsaufall

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Definition

Der Hirntod markiert das Stadium des endgültigen Todes beim Menschen. Dieser Zustand ist von entscheidender Bedeutung im Kontext von Organtransplantationen und stellt eine wesentliche Voraussetzung für die Entnahme von Spenderorganen dar.

Hintergrundinformationen

Der Hirntod, auch bekannt als Individualtod, kennzeichnet den Übergang vom Sterbeprozess zur Phase des intermediären Lebens, in der die Zellen des Körpers nacheinander absterben. Mit dem Abschluss dieses intermediären Lebens endet der biologische Tod.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Gemäß § 5 Abs. 1 des österreichischen Transplantationsgesetzes (TPG) ist die Entnahme von Organen zulässig, wenn die Person, deren Tod festgestellt wurde, der Organentnahme zu Lebzeiten zugestimmt hat oder die Zustimmung zur Organspende von einem gesetzlichen Vertreter dokumentiert wurde.

Gemäß § 4 Abs. 1 TPG wird der Tod eines Menschen in Österreich gemäß den Richtlinien des österreichischen Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen festgestellt. Diese Richtlinien umfassen die endgültige, nicht behebbare Funktionsunfähigkeit des Gehirns einschließlich des Hirnstamms.

Ursachen

Ursachen für den Hirntod können primäre Hirnschädigungen wie Schädel-Hirn-Traumata, raumfordernde Hirninfarkte und zerebrale Blutungen sein, sowie sekundäre Hirnschädigungen nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand.

Feststellung des Hirntods

Voraussetzungen

Die Feststellung des Hirntodes muss von zwei unabhängigen Ärzten durchgeführt werden, die nicht an Transplantationen beteiligt sind. Sie müssen über umfassende Erfahrung in der Intensivmedizin bei Patienten mit schweren akuten Hirnschäden verfügen und eine Facharztausbildung abgeschlossen haben, wobei mindestens einer der Ärzte ein Facharzt für Neurologie oder Neurochirurgie sein muss. Bei Kindern unter 14 Jahren muss mindestens ein Arzt auch die Facharztausbildung in Kinder- und Jugendmedizin abgeschlossen haben.

Klinische Anzeichen

Klinische Anzeichen für den Hirntod umfassen Koma, Lichtstarre der Pupillen, Abwesenheit spontaner Atmung im Apnoe-Test und Ausfall von Hirnstammreflexen wie dem Hustenreflex.

Diagnostische Verfahren

Die Feststellung des Hirntodes basiert auf klinischen Beobachtungen und verschiedenen bildgebenden Verfahren wie EEG, transkranielle Dopplersonographie, Computertomographie, Magnetresonanztomographie und Angiographie.

Differentialdiagnosen

Die behandelnden Ärzte müssen andere Zustände ausschließen, die ähnliche Symptome wie Hirntod verursachen können, wie beispielsweise Hypothermie, Intoxikationen, Muskelrelaxation, metabolisches Koma und Status epilepticus.

Dokumentation

Alle Befunde, die zur Feststellung des Hirntodes führen, müssen gemäß einem standardisierten Hirntodprotokoll dokumentiert werden. Für Patienten unter 3 Jahren oder bei unbekannter Ursache des Komas gelten spezifische Modifikationen der Diagnosekriterien.


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Autor

  • Alfred H.

    Hallo! Ich bin Alfred, Baujahr 1979, glücklich verheiratet, Vater von 3 Kindern und Absolvent des 1. Ausbildungsjahrgangs (2022/25) der OTA Ausbildung in Österreich. Auf diesem Blog teile ich meine Erfahrungen sowie mein Wissen mit euch und kann damit hoffentlich einige dazu begeistern auch die Ausbildung für diesen (meinen) Traumberuf zu absolvieren.

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