Definition
Eine Bissverletzung tritt auf, wenn die Körperoberfläche durch den Druck von Tier- oder Menschenzähnen beschädigt wird. Dabei gelangen die in der Maulhöhle vorhandenen BakterienBakterien sind mikroskopisch kleine, einzellige Organismen ohne Zellkern, die zur Domäne der Prokaryoten gehören und eine grundlegende Rolle im Ökosystem spielen. >>Im OTAnery vertiefen! in die Wunde und können lokale oder systemische InfektionenDer Begriff "Infektion" beschreibt den Vorgang, bei dem Mikroorganismen wie Viren, Pilze oder Bakterien in den Körper eindringen, sich dort ansiedeln und vermehren. >>Im OTAnery vertiefen! verursachen. Darüber hinaus können Bisse von Gifttieren, deren Giftapparat im Maul oder Kiefer liegt, zu Vergiftungen führen, wie z.B. bei Schlangenbissen.
Pathologie
Eine Bissverletzung kann als eine Kombination aus Stich-, Quetsch- und Risswunden betrachtet werden. Die Art und Schwere der Verletzung hängt von der Form der Zähne und dem Druck der Kiefer ab. Front- oder Eckzähne verursachen oft punktförmige oder schlitzartige Wunden, die jedoch in der Tiefe größere Schäden verursachen können. Mahlzähne mit einer großen Kaufläche führen eher zu Quetschwunden mit Hautabschürfungen. Da die Maulhöhle stark mit BakterienBakterien sind mikroskopisch kleine, einzellige Organismen ohne Zellkern, die zur Domäne der Prokaryoten gehören und eine grundlegende Rolle im Ökosystem spielen. >>Im OTAnery vertiefen! besiedelt ist, ist jeder Biss als infiziert zu betrachten, wobei stichartige Wunden aufgrund ihrer hohen Infektionsgefahr besonders gefährlich sind.
Epidemiologie
Über 80% der Bissverletzungen in Industrieländern stammen von Hunden, wobei die höchste Inzidenz bei Kindern im Alter zwischen 5 und 9 Jahren liegt. Etwa 10% der Bissverletzungen werden durch Katzen verursacht, wobei Frauen über 20 Jahre am häufigsten betroffen sind, und diese treten in der Regel an den Händen auf. Bissverletzungen durch Menschen stellen die dritthäufigste Gruppe dar, wobei hier vor allem passive Verletzungen durch beispielsweise Faustschläge im Gesicht dominieren.
Bakteriologie
Die Infektionsrate bei Tierbissen durch Hunde oder Katzen liegt zwischen 4% und 25%. Typische Erreger, die durch Bisse übertragen werden, sind unter anderem Pasteurella spp., Moraxella spp., Corynebakterium spp., Neisseria spp., Staphylococcus aureus und Streptococcus mitis. Weniger häufig, aber dennoch klinisch relevant, sind saprophytische Keime wie Capnocytophaga canimorsus, die bei Hunden und Katzen vorkommen.
Klinik
Anamnese
Bei der Anamnese sollten folgende Punkte erfragt werden:
- Welches Tier hat den Biss verursacht?
- Ist das Tier ein Haustier oder ein Wildtier?
- Wie war das Verhalten des Tieres?
- Wie lange ist die Wunde bereits vorhanden?
- Ist der Impfstatus aktuell (Tetanus, Tollwut, Hepatitis bei Menschen)?
Diese Informationen liefern erste Hinweise auf die möglichen übertragenen Erreger und das damit verbundene Infektionsrisiko.
Inspektion
Nach der Anamnese wird die Wunde inspiziert, wobei besonders auf Verletzungen von Gefäßen, Nerven, Knochen, Gelenken und Muskelsehnen geachtet wird. Bei tieferen Bissen, wie zum Beispiel bei Katzenbissen, besteht eine höhere Infektionsgefahr, da hier der direkte Zugang zum Gefäßsystem wahrscheinlicher ist als bei oberflächlichen Wunden.
Therapie
Zu Beginn wird die Bisswunde gründlich mit einer antiseptischen Lösung gespült, um die Keimzahl zu reduzieren. Anschließend werden die Wundränder entfernt, wobei das verletzte Gewebe je nach Lokalisation vollständig entfernt werden sollte, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Bisswunden, insbesondere solche mit einem hohen Infektionsrisiko, sollten nicht primär genäht werden.
Zusätzlich kann eine Antibiotikatherapie empfohlen werden. Eine Auffrischung der Tetanus-Impfung ist erforderlich, und bei Verdacht auf Tollwut muss eine Simultanimpfung mit Immunglobulinen und einem Tollwutimpfstoff durchgeführt werden.
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