Benannt nach Claudius Amyand (1660-1740), französischer Chirurg
Definition
Die Amyand-Hernie stellt eine spezielle Form der Leistenhernie dar, bei der sich möglicherweise der Wurmfortsatz (Appendix vermiformis) im Bruchsack befindet, gegebenenfalls in einem entzündeten Zustand.
Epidemiologie
Amyand-Hernien machen etwa 0,2-1,7 % aller Leistenhernien aus und treten häufiger bei Kindern auf. Die Inzidenz einer Appendizitis innerhalb einer Amyand-Hernie liegt zwischen 0,07-0,13 %.
Klassifikation
Die Klassifikation von Amyand-Hernien nach Losanoff und Basson umfasst vier Subtypen:
- Leistenhernie mit physiologischem Wurmfortsatz
- Leistenhernie mit entzündetem Wurmfortsatz
- Leistenhernie mit perforierter Appendizitis
- Komplikationen wie Abszesse oder mögliche MalignitätDer Terminus "Malignität" beschreibt die Fähigkeit einer Krankheit, den Organismus innerhalb eines begrenzten Zeitraums zu schädigen. Unbehandelt können maligne Erkrankungen tödlich verlaufen. Das Gegenteil von "malign" ist "benigne". >>Im OTAnery vertiefen!
Diagnose
Die Diagnose einer Amyand-Hernie erfolgt oft als Zufallsbefund während einer Operation. Zusätzlich können bildgebende Verfahren wie Sonographie oder Computertomographie (CT) eingesetzt werden.
Therapie
Die übliche Behandlung besteht in der operativen Versorgung der Leistenhernie, oft mit Verwendung eines Netzes. Im Falle einer Appendizitis wird eine Appendektomie durchgeführt. Eine Netzversorgung ist jedoch bei perforierter Appendizitis kontraindiziert.
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Liste der Begriffe
- Malignität